www.albmodellbau.de | Moswey 3 M1:3,5 (Schweiz, Bj. 1942)
Moswey 3
Technische Daten   


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Kontakt/E-Mail:
Frank Albrecht
72393 Stetten u.H.
frank @ albmodellbau.de

Original Modell
Maßstab : M 1:1 M 1:3,5
Spannweite : 14,0 m 4,0 m
Rumpflänge : 6,1 m 1,74 m
Flügelfläche : 12,4 102 dm²
Streckung : 15,8 15,7
Abfluggewicht : 235,0 kg 4,8 - 6,2 kg
Flächenbelastung : 19,0 kg/m² 47,0 - 60,2 g/dm²
Profil : Gö 535 Eppler-Strak
Das Original   
 
Der Moswey 3 ist eine Konstruktion der Gebrüder Müller aus dem im Zürcher Oberland gelegenen Ort Wald. Er entstand im Jahr 1942 und wurde als kunstflugtaugliches Leistungs-Segelflugzeug konzipiert. Insgesamt wurden 14 Moswey 3 gebaut. Mit dem Moswey 3 wurden etliche Erfolge erflogen, unter anderem die erste Überquerung der Alpen von Süd nach Nord von Locarno nach Basel.
In der Schweiz immatrikuliert sind, resp. waren, die folgenden Kennungen:
HB-323, HB-374, HB-376, HB-380, HB-485 und HB-545
Der Name Moswey bedeutet im Zürcher Dialekt so viel wie Mausweihe, also dem im Hochdeutsch als Mäusebussard bezeichneten Raubvogel. In der Schweiz sagt man zum Moswey auch gerne «Mösel».
Der Moswey 3 zeichnete sich unter anderem durch eine bis dahin nicht gekannte Präzision in der Ausführung aus. Die Teile unterschiedlicher Flugzeuge waren untereinander problemlos austauschbar. Durch den sehr eng gewählten Rippenabstand wird eine möglichst grosse Profiltreue erzielt. Leider wurde der Moswey durch diese aufwendige Bauweise sehr teuer, dies und der frühe Tod des Konstrukteur führten dazu, dass von der Moswey-Reihe nur wenige Flugzeug entstanden.
Die Bremsklappen fahren beidseitig aus und der obere Balken ist im eingefahrenen Zustand mit dem unteren Balken verzahnt. Werden die Bremsklappen ausgefahren, ergibt sich so ein sehr interessantes Bild.
 
Moswey3 Bild1
 
Moswey3 Bild2
 
Moswey3 Bild3
 
Moswey3 Bild4
 
Moswey3 Bild5
 
Moswey3 Bild6 Moswey3 Bild7 Moswey3 Bild8 Moswey3 Bild9
Das Modell   
 
Bei meiner Recherche nach Unterlagen zum Original stiess ich bald auf Georg Staub von der IGG Schweiz. Er baute bereits Ende der 70er Jahre einen Moswey 3. Der ursprüngliche gebaute Holzrumpf wurde kurzerhand zu einem Urmodell für einen GfK-Rumpf aufgearbeitet und abgeformt.
Von Christian Baron, der ebenfalls im Begriff war einen Moswey 3 zu bauen, erhielt ich freundlicherweise Kopien eines Plans im passenden Massstab, der aus einem verkleinerten Originalplan entstanden war. Dieser Plan enthält zahlreiche Spantenrisse und zwei Ansichten des Rumpfes. An dieser Stelle möchte ich mich für die freundliche Mithilfe noch einmal ausdrücklich bedanken! Wie sich später heraus stellte, entstand auch Georgs Rumpf auf der Basis dieses Originalplans.
Mit diesen Unterlagen und einer 3-Seiten-Ansicht gewappnet, machte ich mich nun an die Konstruktion des Moswey 3. Da die Kopien etwas verzerrt waren, habe ich den kompletten Rumpf im CAD noch einmal neu gezeichnet und alle Spantenrisse aus den Ansichten herauskonstruiert.
Die Profilierung des Flügels wurde auf Georg Staubs ausdrücklichen Wunsch beibehalten So wurde nun Teil um Teil konstruiert, ins Reine gezeichnet, und schliesslich ausgefräst und verbaut. Der Rumpfrücken musste leicht modifiziert werden, da das Originalprofil wesentlich dicker war als das an der Wurzel verwendete Eppler 209.
Als Baumaterialien fanden fast ausschlisslich Sperrholz und Kiefernleisten Anwendung, nur ganz wenige Formteile wurden aus Balsaholz hergestellt. Die Beplankung besteht aus Flugzeugsperrholz, die Flügelnase wurde vorgebogen und in einem Stück in einer Helling aufgepresst. Der Flügel ist für einfachen Kunstflug ausgelegt und ist durch die Sperrholzbeplankung sehr torsionssteif geworden. Durch eine leichte Seidenbespannung und eine Steckung auf einem Faserverbundwerkstoff wurde das Modell sehr leicht.
 
Die Flugeigenschaften  
 
Der Moswey flog von Anfang an völlig problemlos und ich kam auf Anhieb sehr gut mit ihm zurecht. Trotz des Möwenknicks und der geringen V-Form fliegt er völlig eigenstabil um die Längsachse und reagiert sehr direkt und harmonisch auf alle Ruder.
Der Profilstrak macht ihn sehr gutmütig, der Abriss kommt erst sehr spät und er ist sofort wieder steuerbar. Dadurch ergibt sich ein sehr grosser Geschwindigkeitsbereich, von sehr langsam bis ordentlich flott. Einfacher Kunstflug ist problemlos möglich. Von der Charakteristik her würde ich ihn als ein Allround-Modell bezeichnen, er kann lange mithalten und verträgt sowohl von der Geschwindigkeit als auch von der Steuerbarkeit her kräftigen und/oder böigen Wind.
Die beidseitig ausfahrenden Bremsklappen wirken absolut neutral, mit ausgefahrenen Klappen kommt er wie auf Schienen zur Landung rein und lässt sich auf den Punkt aufsetzen.

Inzwischen sind mehrere Moswey 3 entstanden, das Gewicht variiert je nach Aufbau und Finish zwischen 4800g und 6200g. Auch mit dem grossen Gewicht verhält sich der Moswey völlig problemlos, die Grundgeschwindigkeit ist kaum merkbar schneller, dafür liegt er ruhiger in der Luft. Natürlich ist ein leichtes Modell immer dann im Vorteil, wenn man bei sehr schwachen Aufwindverhältnissen möglichst lange fliegen möchte.
 
Der CNC-Kit   
 
Die ursprünglich für mich selbst gedachte Konstruktion war sehr filigran und wurde nach und nach verbessert und einzelne Schwachpunkte verstärkt. Die gesamte Konstruktion ist nun stablier, einfacher zu bauen und auch praktischer zu montieren. Als Steckung wird ein Rundstahl ø12 mm verwendet. Die Beplankung wird nicht mehr um die Nase gezogen sondern der Flügel besitzt eine Nasenleiste aus Hartholz (z.B. Linde).
Die Traglächen werden geteilt aufgebaut, die Rippen werden mit kleinen Füsschen in eine Schablone gesteckt, die zuvor auf das Baubrett geschraubt wurde. Zum Beplanken werden die Füsschen abgetrennt und für jede Rippe gibt es ein Negativ, das nun in die Schablone gesteckt wird, so kann die Beplankung mühelos verleimt werden. Der Rumpf ist ebenfalls mit Flugzeugsperrholz beplankt, wenn man es odentlich nass macht und gut vorformt können damit auch die wenigen problematischen Stellen der Rumpfkontur leicht beplankt werden. Vor dem Lackieren empfiehlt sich eine GfK-Beschichtung mit 49er Gewebe. Wer etwas Erfahrung im Umgang mit Holz mitbringt, sollte keine Probleme beim Bau des Moswey 3 haben.

Der Kit mit den unten aufgeführten Teilen ist auf Anfrage erhältlich. Die Baugruppen sind natürlich auch einzeln erhältlich. Enthalten sind nur die Frästeile, d.h. Kiefernleisten und Beplankungsmaterial muss noch besorgt werden.
 
 - Frästeile für die Tragflächen incl. doppelstöckigen Bremsklappen
 - Frästeile für das Leitwerk
 - Frästeile für den Rumpf
 - Kabinenhaube mit Rahmen

Jedem Satz liegt ein Bauplan, eine detaillierte Bauanleitung sowie eine Materialliste und eine Liste mit Bezugsquellen bei.
 
Auf mehrfache Anfrage biete ich nun eine Version des Moswey 3 mit einem Flächenverbinder aus Kohlefaser mit Hülsen aus Glasfaser an. Der Verbinder mit dem Querschnitt 16x12 mm ist passend zur Stabilität des Hauptholms ausgelegt. Er ist deutlich leichter als der standardmäßige Stahlverbinder mit Messinghülsen, die Gewichtsersparnis beträgt ca. 350 Gramm.
Der separat erhältliche Verbinder kann natürlich auch für andere Modelle mit einer Spannweite von ca. 4 m und einem Rumpfgewicht von ca. 3 kg verwendet werden. In dieser Anwendung ist er ausreichend stabil für Belastungen bis 10 g.